NAVIGON Business MobileNavigator European Edition 1.5 Koppeln eines Bluetooth-GPS

(01.07.2004 00:00 CET)

Es ist Jahresende, und als wollten die Hersteller schnell nochmal nachlegen, kommen Schlag auf Schlag neue Versionen auf den Markt.
Nach dem Start von Destinator 3.0 ist nun auch das Oberklasse-Navigationssystem von Navigon, der Mobile Navigator Business, in neuer Version auf dem Markt. Nachdem bereits der "normale" Mobile Navigator in der Europa-Version neu aufgelegt wurde, hat jetzt auch der BMN diese Erweiterung erfahren. Nahtloses Routing über Ländergrenzen hinweg, und das noch mit der Integration von Verkehrsinformationen (TMC) ergibt eine Mischung, die zwar nicht ganz billig ist, dafür aber einem Festeinbaugerät (bis auf die Telemetriedaten des Fahrzeugs) so nah wie eben möglich kommt.
Eine der wichtigsten Änderungen: Man ist vom bisher verwendeten TeleAtlas-Kartenmaterial zu deren Konkurrenten NavTech gewechselt. Dies hat einige Vorteile, u.a. den der deutlich besseren Hausnummerngenauigkeit, der Detaillierung und der Darstellung des Kartenmaterials.

Das erste sichtbare Facelifting bekam die PC-Applikation MapExport verpasst. Schon beim Start kann man auswählen, ob man vorgefertigte (also auf den CDs bereits mitgelieferte) Kartenausschnitte bzw. bereits definierte, verwenden möchte, ob man eine neue Karte aus einer zu definierenden Kachel oder einer Strecke erstellen möchte (die dann beim nächsten Start unter Punkt 1 wieder zur Verfügung steht).

Ebenfalls sind das Verzeichnis, in dem das Kartenmaterial liegt und das, wo die fertigen Karten abgelegt werden, frei definierbar.
Entschiedet man sich für die Verwendung einer Kachel, dann bekommt man wie von den anderen Versionen gewöhnt die Karte angezeigt, aber im Unterschied zu den Deutschland-Versionen natürlich jetzt mit England, Irland, Frankreich, Schweden, Benelux, Italien, Spanien, Portugal, Österreich, der Schweiz, Andorra, Tschechien, etc., also Europa.

Die Karte ist frei skalierbar und bewegbar, sodass man sich den entsprechenden Kartenausschnitt gut herausssuchen und durch Ziehen eines Rahmens wählen kann. Wer sich bei den alten Versionen darüber geärgert hat, dass er bei grösseren Kartenabschnitten Vor der Erstellung nur ">25MB" angezeigt bekam, der wird sich freuen, dass nun eine Vorberechnung des Speicherbedarfs möglich ist. Diese geht recht schnell und gibt einen hochgerechneten Speicherbedarf für den gewählten Ausschnitt an, somit kann man so feintunen, dass die zur Verfügung stehende Speicherkarte in jedem Fall reicht (bei allen im Test erstellten Karten waren die Schätzungen übrigens immer konservativ, d.h. leicht zu hoch).

Alternativ kann man sich die Route auch als Korridor von Start und Ziel mit beliebigen Zwischenpunkten berechnen lassen, dazu hilft es, sich Orte zu suchen und ggf. in der Karte anzeigen zu lassen:

Hat man die Karte dann auf den PDA übertragen, dann begrüßt den Benutzer das soweit gewohnte Bild, wer die Service Releases der Mobile Navigator-Version 2002 nicht eingespielt hat, der wird bemerken, daß das Layout dem des Mobile Navigator Business angepasst wurde. U.a. mit einer HTML-basierten Hilfe, erweiterten Einstellungen (wie der neuen Format-Funktion, durch die km/Meilen bzw. 12/24-Stunden Darstellung umgestellt werden können). Der MN ist deutlich Europäischer geworden, nicht nur durch die Karten...

1.) Die Maus
Kein sonst im Moment auf dem Markt befindliches System für einen PDA ist in der Lage, dynamisch zu navigieren, d.h. die aktuelle Verkehrslage in die Planung der Route mit einzubeziehen bzw. bei Änderung derselben auch eine automatische Anpassung der Route vorzunehmen. Das Zauberwort hinter dieser Funktionalität heißt TMC (Traffic Message Channel). Dieser europaweit genormte Standard übermittelt über Radiosender kontinuierlich Verkehrsnachrichten, im Gegensatz zu den im Radio etwa jede halbe Stunde empfangbaren Verkehrsnachrichten sind diese Informationen sofort nach Vorliegen verfügbar. Im Gegensatz z.B. zu T-Navigate ist dieser Service kostenfrei.

Selbstredend ist die Aufnahme der TMC-Meldungen in die Routenplanung nicht mit der Standardhardware möglich. Allerdings braucht man in diesem Fall keine Zusatzhardware, sondern Navigon hat es verstanden, den TMC-Empfänger in die Leadtek-Maus zu integrieren. Links neben dem Anschluß des Daten-/Stromkabels befindet sich ein Chinch-Stecker, in den eine Kabelantenne eingesteckt wird. Hat man Radioempfang eines Sender mit TMC (und das schließt sehr viele Sender ein!), dann kann man auch die TMC-Signale empfangen.

Wer sich schon mal mit seinem Mobile Navigator in der Einstellung des GPS-Ports auf die Suche nach dem richtigen gemacht hat, der weiß, wie verwirrend das sein kann. Bisher fanden sich dort nur die Nummern der COM-Ports. Der Business MobileNavigator European Edition zeigt stattdessen die Bezeichnungen der einzelnen COM-Ports an, so kann man beispielsweise schnell die Bluetooth-Ports identifizieren.

2.) Die Oberfläche
Sieht man auf den ersten Blick zwischen den normalen Versionen und der Business Edition keinen großen Unterschied, so erkennt man bei genauerem Hinschauen einen zweiten Eintrag neben der Anzeige der GPS-Empfangsstärke.

Gibt die Zahl neben "GPS" die Zahl der empfangenen Satelliten an, so hat das "TMC"-Symbol mehrere Funktionen. Grüne Färbung bedeutet Empfang des TMC-Signals, die Zahl daneben die Anzahl der vorliegenden Meldungen. Ist das Symbol rot, dann bedeutet dies, daß der TMC-Empfänger auf der Suche nach einem neuen Sender ist. Dies geht in der Regel sehr schnell.
Tippt man auf das TMC-Symbol, dann erhält man den Info-Bildschirm, der die aktuellen Meldungen in Klarschrift anzeigt, zusätzlich oben rechts den momentan verwendeten Sender und dessen Frequenz. Will man einen anderen Sender verwenden, dann tippt man auf den Doppelpfeil und der RDS-Empfänger sucht den nächsten Sender.

Die in der auf dem PDA verfügbaren Karte vorliegenden Störungen kann man sich auch ohne Routenplanung einzeigen lassen, sie werden durch Symbole und einen dicken, roten Strich dargestellt. Ein Pfeil gibt die Fahrtrichtung an, die von der Störung betroffen ist.


Eine genauere Aussage über die Art der Störung wird durch die Farbe des Strichs erreicht (leichtes Rot entspricht zähfließendem Verkehr, grellrot einem Stau), zudem geben die Symbole an, ob z.B. eine Baustelle, eine Fahrbahnverengung oder eine Sperrung für die Störung verantwortlich sind.

4.) Die Routenplanung
Zum Standard gehört mittlerweile die Integration der Pocket Outlook-Kontakte in in die Routenplanung. Wozu soll man in den Kontakten eine Adresse nachschauen, um sie dann im Navigationssystem manuell einzugeben?

So findet sich in der Zieleingabe der Navigation die Option "Kontakte", die den direkten Zugang zu den Kontakten, die im PDA gespeichert sind, bietet. Sind zu einem Eintrag mehrere Adressen gespeichert, dann werden die Adressen einzeln untereinander angegeben. Die Navigation in den Adressen ist anhand der Soft-Tastatur und den Anfangsbuchstaben möglich.

Ein so gewähltes Ziel wird dann nach den einzelnen Felder separiert als Ziel eingetragen (d.h. Ort und PLZ in die Ortsangabe, Straße bei Straße und Hausnummer bei Hausnummer). Sind Unklarheiten, dann bietet das System Alternativen an, aus denen man die Adresse dann korrigieren kann.
Die Eingabe zum Waypoints (also Zwischenzielen) ist ebenso möglich wie die von Sehenswürdigkeiten (Points of Interest).

Neu hinzugekommen ist die Umkreissuche, in der ausgehend von der aktuellen, durch das GPS bestimmten Position die Auswahl von Sonderzielen möglich ist. Klasse, wenn man gerade dringend tanken muß, ein Parkhaus sucht oder einfach Hunger hat und ein Restaurant sucht.
Hat man alle Ziele eingegeben, dann kann man im folgenden Bildschirm bestimmen, ob man die schnellste oder die kürzeste Route berechnet haben möchte aber das über die Verkehrsmeldungen beeinflusste dynamische Routing. Letzteres bedeutet, daß die Verkehrsstörungen, die zum Zeitpunkt der Routenplanung vorliegen, Einfluß auf die Routenplanung haben.

Kommt eine neue Störung hinzu, die in der bereits geplanten Route liegt, dann wird automatisch ein Umweg geplant.


4.) Das Routing
Auch hier hat sich auf den ersten Blick nicht viel verändert. Einzig das anfängliche Flackern, wenn die Position zwar bestimmt ist, aber das System sich noch nicht sicher ist, wo es das Fahrzeug platzieren soll, ist durch einen Filteralgorithmus in der Maus unterbunden.

Aus dem normalen BMN übernommen: Die "Sperrung" ist eine von vielen Anwendern immer wieder gewünschte Funktion. Was nützt das schönste TMC, wenn man mitten in der Stadt eine Baustelle hat, die natürlich nicht zu den übermittelten Verkehrsstörungen gehört? Bei den Festeinbausystemen gibt es seit jeher die Möglichkeit, einen bestimmen Bereich der vor dem Fahrzeug liegenden Route zu umfahren, also einen Teil der Strecke zu sperren.

Diese Funktion lernt man ebenfalls schätzen, wenn man auf einen noch nicht gemeldeten Stau zufährt, das dynamische Routing also nicht greift. Die Route wird dann um den gesperrten Bereich herum geplant.

Ebenfalls neu: Das Fahrtenbuch. Im Menü kann man einstellen, ob es nur ab einem bestimmten Ort gestartet werden soll (also z.B. "Immer, wenn ich in der Firma losfahre") oder für jede Route geführt werden soll. In einer in Pocket Excel lesbaren Tabelle werden dann die relevanten Informationen der Fahrt aufgezeichnet und sind damit dann auch auf dem Desktop-PC verfügbar.

5.) Die Sprachanweisungen
Navigon verwendet über vierhundert verschiedene Samples, um eine ganz detaillierte Beschreibung der nächsten nötigen Fahrmanöver zu ermöglichen, u.a. sind Zahlen und Buchstaben zum Teil doppelt aufgenommen worden, um zwischen Verwendung im Wort und am Ende des Wortes unterscheiden zu können. Das Ergebnis kann sich sehen bzw. hören lassen: Ausführliche Anweisungen einer angenehmen Frauenstimme, die detailliert angeben, wohin man wann abbiegen muß. Auch gerade bei den kritischen Autobahnkreuzen kann der Mobile Navigator Business überzeugen: "In 140 Metern rechts abbiegen, dann direkt rechts abbiegen, auf die A57" klärt klar, daß man im Kreuz die erste Ausfahrt nehmen muß, "In 140 Metern rechts abbiegen, dann direkt links abbiegen, auf die A57" sagt, daß man erst links hält, ist man an der ersten Ausfahrt vorbei, dann kommt direkt "Rechts abbiegen, dann links halten". Also auch ohne aufs Display zu sehen eindeutig. Im Bild übrigens meine Lieblingskreuzung in Düsseldorf, die absolut unübersichtlich ist, aber durch die generierten Pfeile eindeutig abgebildet.

6.) Das Fahrtenbuch
Derjenige, der seine Fahrten nachhalten muß, wird diese Funktion lieben: Das Fahrtenbuch.
In einer Excel.Tabelle wird nachgehalten, wann man von wo nach wo gefahren ist, wie lange man gebraucht hat und welche Entfernung dabei zurückgelegt wurde.

Diese Informationen kann man bequem am PDA oder am PC verwalten und so ein echtes Fahrtenbuch führen, ohne manuell nachhalten zu müssen, welche Strecken man zurückgelegt hat. Dies ist zwar eher eine Funktion, die der Außendienstler verwendet, aber nichts desto Trotz z.B. auch interessant, wenn man Alternativstrecken miteinander vergleichen will. Ich vergesse grundsätzlich, mir Kilometerstände zu merken....

Preis:

ab Mitte Dezember direkt im Navigon-Shop
EUR 499,- für Hard- und Software, Updates ab EUR 199,-, auch Cross-Updates von TomTom und Destinator möglich!

Fazit:

Ohne Frage das absolute Oberklasse-Navigationssystem für den Pocket PC und Nahtloses Routing über Ländergrenzen hinweg, und das noch mit der Integration von Verkehrsinformationen (TMC) ergibt eine Mischung, die einem Festeinbaugerät (bis auf die Telemetriedaten des Fahrzeugs) so nah wie eben möglich kommt.

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